29. Februar 2024
Das Künstlerehepaar Renate und Leo Janischowski, Kulturbeauftragte Mona Lindenau und Zukunftsmanager Martin Setzkorn freuen sich über die erfolgreiche Installation auf dem Rathausplatz.
In Laer, der Geburtsstadt des berühmten Gelehrten Werner Rolevinck, wurde am Mittwochvormittag eine lang erwartete Würdigung verwirklicht: Eine Statue, die den jungen Werner Rolevinck beim Lesen darstellt, fand ihren Platz auf dem Rathausplatz. Dieses Kunstwerk, geschaffen von den renommierten Künstlern Renate und Leo Janischowsky aus Burgsteinfurt, fügt sich in eine Reihe von Ehrungen ein – neben der nach ihm benannten Werner-Rolevinck-Schule, der Werner-Rolevinck-Straße und einer Gedenktafel am Geburtshof Schulte-Altenroxel.
Werner Rolevinck, geboren 1425 in Laer, erlangte als Autor des „Fasciculus temporum“, dem ersten Bestseller der Weltgeschichte, sowie als Verfasser weiterer bedeutender Bücher, wie der „ersten Geschichte einer Kulturlandschaft“, ein Buch zum Lobe Westfalens des „alten Sachsenlandes“, überregionale und weltweite Berühmtheit. Trotz seiner zahlreichen Ehrungen fehlte bislang eine Skulptur, die seine Bedeutung als einer der Gelehrtesten seiner Zeit und als Sohn eines Laerer Bauern visuell unterstreicht.
Es war eine bewusste Entscheidung, Rolevinck nicht in der traditionellen Mönchskutte, sondern als lesebegeisterten Jungen darzustellen. Diese Darstellungsweise soll insbesondere seine unersättliche Neugier und seinen Wissensdurst symbolisieren. Die Skulptur wird noch um eine Hinweistafel ergänzt.
Die Bronzestatue, die bei voller Größe stehend etwa 1,30 Meter misst, ist nach historischen Vorbild gearbeitet und nimmt bewusst eine sitzende Position ein. Denn so können auch die Kinder der Skulptur des jungen Werner auf Augenhöhe begegnen. Die Detailarbeit des Künstlerpaares, von den in Wachs modellierten Händen bis zum gegossenen Torso, zeugt von der Sorgfalt, die in die Verwirklichung dieses Denkmals geflossen ist. Neben der Figur liegt ein Buch, eine Hommage an Rolevincks „Fasciculus temporum“.
Die Statue auf dem Rathausplatz ist ein wichtiger Schritt, um das Erbe des berühmten Westfalen und seinen Einfluss auf die Welt zu ehren und gleichzeitig die tiefe Verbundenheit zwischen Rolevinck und seinem Geburtsort Laer zu betonen.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch das NRW-Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“, wobei die Gemeinde sich bewusst gegen ein ursprünglich geplantes Wasserspiel entschied, da die möglichen Kosten für solch ein Vorhaben seit der Antragstellung immens in die Höhe schossen. Das Kunstwerk wurde vor dem Hintergrund der gestiegenen Sicherheitsanforderungen, besonders tief und fest verankert.
Mit Blick auf das bevorstehende 600. Jubiläum Werner Rolevincks im nächsten Jahr beginnt die Gemeinde in Kooperation mit einem Arbeitskreis bereits mit den Vorbereitungen, um den berühmtesten Sohn der Gemeinde Laer gebührend zu feiern.
Foto: Jens Thorsten Schmidt / Westfälische Nachrichten